Kantonsschule Glarus unterrichtet mit Arduino
In heutigen Haushalten liegen etliche Computer herum, nicht alle sind graue Kisten, im Smartphone, in der elektrischen Zahnbürste und in der Küche sind sie versteckt. Die Maker-Szene baut aus solchen elektronischen Massenprodukten neue Spiel-, Kunst- und Forschungssachen. Der moderne Physikunterricht einer Kantonsschule kann sich diese weltweite Maker-Bewegung für den Unterricht zu nutze machen: Dank gut dokumentierten ‚Sketches‘ sind Sensoren (Temperatur, Magnet, Licht etc.) ganz einfach mit Aktoren (also kleine Motoren, Anzeigen, Lautsprecher etc.) zu verdrahten. Diese Komponenten kommen, wenn nicht aus einem alten Handy, ganz günstig aus China. Jetzt braucht es nur noch einen Laptop, der diesen Code auf die sogenannte Arduino Plattform spielt – und ein kleiner Roboter wirft Naschereien aus sobald er mit der Taschenlampe angestrahlt wird! Auf diese Weise baut die Kanti Glarus eine Brücke zwischen der elektronischen Alltagswelt und der Physik, die dahinter steckt.
Qual der Wahl
Im Herbst 2015 hat der Physiklehrer Lukas Feitknecht die Makers im Zigerschlitz angefragt, ob wir ein Startpaket mit Komponenten und schultauglichen Projekten zusammen stellen könnten. Wir haben uns zusammengesetzt, mögliche Experimente im Internet gesucht, deren Adaptation für den Arduino und für programmierunerfahrenen Schüler besprochen und so Schritt für Schritt ein Kit zusammengestellt, welches den Erwartungen der Fachschaft Physik für eine Unterrichtseinheit gerecht werden kann. Dank dieser quelloffenen Internet-Gemeinschaft fehlt es weniger an Ideen, sondern eher an der Anpassung an die richtige Schulstufe: Müssen Strom und Spannung schon im Unterricht behandelt worden sein?
Ausarbeiten der Experimente
Die einzelnen Komponenten der Kits wurden bei verschiedenen Herstellern bestellt und inzwischen geliefert. Jetzt werden die konkreten Experimente ans Curriculum der Kantonsschule Glarus angepasst. Schon in ein paar Wochen werden die Kanti-Schüler und Schülerinnen mit ihren massgeschneiderten Arduino Kits selbstständig physikalische Grössen messen und ganz nebenbei einen Blick in die moderne Technik werfen. Vielleicht entsteht ja später aus einem solchen Klein-Computer-Projekt eine neue Geschäftsidee, wer weiss…
Für die Mitarbeit bei der Recherche der einzelnen Experimente haben die Makers im Zigerschlitz einen Beitrag von CHF 100.- an die Vereinskasse erhalten – wir bedanken uns herzlich dafür.
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