Vom Schrott zum eigenen Sumo-Wettkampfroboter. Die Teilnehmer der diesjährigen Hebocon haben mit viel Grips und Kreativität alten ausgedienten Spielsachen neues Leben eingehaucht.
Sie heissen “Schrotti 1.0”, “Monkeybot”, “Mad Furby 3.0” oder “Botiboter” und sind das Resultat vieler Stunden Tüftelarbeit, lustiger Ideen und Ambitionen auf den Sieg der diesjährigen Hebocon. 10 Schrottroboter sind am 25. September im Bahnhofsgebäude Näfels-Mollis gegeneinander zum Sumo-Duell angetreten. Das Ziel? Den Gegner aus der Kampfarena schubsen oder ihn zu Fall bringen.
Das japanisch Adjektiv “heboi” beschreibt hier etwas, das technisch minderwertig oder von schlechter Qualität hergestellt wurde. In Wettkämpfen auf der ganzen Welt treten deshalb eilig zusammengeflickte Roboter gegeneinander an, um diese Form von low-tech basteln zu zelebrieren. Manche Roboter bewegen sich kaum vom Fleck, andere schleichen vibrierend über die Arena oder machen knapp ein paar Geräusche, bevor sie gnadenlos vom Gegner umgehauen werden. Das Ziel der Hebocon soll nicht sein, technisch einwandfreie Geräte herzustellen, sondern einen Blick auf das Ausgangsmaterial zu werfen und sich zu fragen: “Wie kriege ich diese Teile dazu, sich irgendwie zu bewegen?”
An zwei Workshop-Halbtagen haben 12 Kinder und Jugendliche alleine oder mit Hilfe ihrer Eltern die selber mitgebrachten ausgedienten Spielsachen oder Dekogegenstände zersägt, auseinandergeschraubt oder zerschlagen – nur um sie danach geschickt wieder zu einem wettkampftauglichen Sumo-Roboter zusammenzusetzten. Die Kursleiter der Makers im Zigerschlitz haben dafür das gesamte Arsenal an Werkzeugen und Verbrauchsmaterialien auf den Tisch gelegt und dabei geholfen Motoren zum drehen zu bringen, Adapter am 3D drucker herzustellen, mit der Stichsäge oder dem Laser Holzteile in Form zu bringen und Lösungsansätze für die Probleme der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden. Noch selten waren Kabelbinder und Heissleim so begehrt gewesen!
Das Resultat? Geniale Kreationen mit einer grossen Vielfalt von Lösungsansätzen: Da wäre die schnell rotierende “Wonder-Woman”, welche ihre Gegner mit einer Covid-Maske wegfegt. Oder der Affen-Bot in der Holzkiste, der versucht, sein Gegenüber mit langen Armen nach hinten umzukippen.
Gewonnen hat die diesjährige Hebocon “Wini” – pilotiert von Anna und MiZ-Vizepräsident Reinhard – welcher piepsend, mit wedelndem Stachelrochen-Schwanz und viel Körpermasse seine Konkurrenz aus dem Spielfeld drängte.
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Die Freizeitkurse des gemeinnützigen Vereins «Makers im Zigerschlitz» werden im Rahmen des Projekts “MINTGL” vom Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Glarus unterstützt. Durch Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sollen Talente gefördert und dem Fachkräftemangel in der Region entgegengetreten werden.
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