Medizinische Geräte sind teuer – sehr teuer. Ursächlich sind hohe Entwicklungskosten und Lizenzgebühren für dieses Problem verantwortlich. Unzureichende Standards und Geheimhaltung verhindern, dass bestehende, bewährte Komponenten und Sourcecode von anderen Herstellern übernommen werden können. Umso ärgerlicher ist es, wenn diese Komponenten kaputt gehen – noch ärgerlicher wenn es immer wieder passiert.
Ich benutze ein Pulsoxymetriegerät bei der Arbeit. Es gibt mir Informationen über die Sauerstoffsättigung des Blutes und über die Herzfrequenz meiner Patienten. Leider taugt das Batteriefach des Gerätes nicht viel. Der dünne Kunststoff des Geräts bricht ab, damit werden die Batterien nicht mehr mit elektrischem Kontakt im Gerät gehalten – das Gerät kann nicht funktionieren. Klebeband hilft – aber nur kurfristig und unbefriedigend. Reparieren geht auch, ist aber sinnlos teuer.
Auftritt: Hephestos. Ich habe die Rückseite des Geräts weggeschraubt und auf ein Millimeterpapier gelegt und die Konturen nachgefahren. Anhand dieses Koordinatensystems konnte ich die Form der Schale in mein 3D-Konstruktionsprogramm übertragen. Die Aussparungen für den Anschluss des Sensors sowie für den Deckel des Batteriefachs habe ich versucht möglichst genau zu übertragen und das gesamte Konstrukt dann auf dem 3D-Drucker ausgedruckt. Die Löcher für die Schrauben musste ich nachbohren, der Rest hat gepasst!
Das Gerät tut nun wieder seinen Dienst, sprich, es fällt nicht mehr auseinander – 800.- gespart und dafür etwas Ästhetik eingebüsst. Die offizielle Schale habe ich natürlich wegen den aufgeklebten Etiketten und Bezeichnungen behalten.
Zeit ein Opensource-Pulsoxy in Angriff zu nehmen – ähnlich wie das für das EKG momentan in Ungarn gemacht wird (MobilECG und deren kleine Spielerei: Die EKG-Visitenkarte) – auch sieh hatten genug von den hohen Preisen für medizinische Geräte.
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