Den Makers im Zigerschlitz steht ab sofort ein frisch zusammengebauter Prusa i3 Hephestos 3D Drucker zur Verfügung! Wie es dazu kam? Lest hier…
Seit wir mit dem Gedanken gespielt haben einen Verein zur Errichtung eines Makerspaces zu gründen war eine Sache klar: Früher oder später müssen wir unsere Ideen auf dem 3D-Drucker real werden lassen! Nach der Vereinsgründung dann das konkrete Ziel: Mit kleinen Aktionen, Kursgeldern und Sponsorings/Spenden soll das nötige Geld in der Vereinskasse angesammelt werden um einen solchen Drucker kaufen zu können.
Mit einem grossen Sprung die Planung beschleunigt
Dank eines unserer Vereinsmitglieder hat dieser Plan einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht: Jürg hat dem Verein das Angebot gemacht, den Hephestos und die ersten Filamente zu kaufen und uns den Drucker zur Verfügung zu stellen.
Ab sofort kann jedes Vereinsmitglied seine Ideen und Pläne in 3D-Volumenkörper modellieren, diese zu Maschinencode umwandeln und am Hephestos ausdrucken. Als Dankeschön für diese grosse Geste werden wir den Drucker im Schuss halten, die Materialbeschaffung organisieren und versuchen den Hephestos langsam zu amortisieren. Ob der Drucker dann später in den Vereinsbesitz übergeht, werden wir noch diskutieren können – wir haben alle Zeit der Welt.
So geschah es, dass sich Jürg und Mike eines Abends, oder vielmehr eines Nachts, an den Zusammenbau des Hephestos-Kits gemacht haben.
Wie eine Schachtel Lego Technik
Als erstes wurde der Karton ausgeräumt und die einzelnen kleineren Elemente fein säuberlich bereitgestellt. Schrauben zu Schrauben, Muttern zu Muttern, Bauteile entsprechend den Zusammenbauanleitungen in Reih und Glied gestellt.
Dann bereits der erste Schritt auf dem Weg zum Drucker: Bei mehreren Plastikteilen mussten Muttern eingeschmolzen werden. Mit dem Lötkolben auf 300°C ging dies einfach und rasch – das Metall ein wenig berühren und schon schmolz die Mutter in die vorbereiteten Plastiköffnungen und konnte damit einfach fixiert werden.
Von nun an ging es rasch weiter. Die Elemente der X-, Y- und Z-Achsen wurden Paket für Paket bereitgelegt, inspiziert und zusammengeschraubt. Die Anleitung zum Hephestos war hervorragend! Jeder Schritt in Bildern und Worten genau erklärt. Bei einigen Plastikteilen musste das Schleifpapier nachhelfen, bei anderen eine Feile. Meist passten die, übrigens mit den selben Druckern produzierten, Teile perfekt. Auch das System mit den eingelassenen Muttern hat sich als stabil und einfach erwiesen. Einzig bei der Halterung des LCDs hat nicht alles perfekt zusammengepasst. Ob dies am 3D-gedruckten Teil selber lag oder am Muttern-Einschmelzer sei dahingestellt.
Allmählich konnten die Motoren und der Rest der Elektronik befestigt werden, Zahnriemen gespannt werden, und erste Verbesserungsideen gesammelt werden. Die Kabelführung hat sich dann als schwierigste Angelegenheit des gesamten Zusammenbaus erwiesen. Bis heute hatten wir einfach noch nicht die Geduld, das Gewirr aus diversen Kabeln für Motoren, Thermistor, Kühler und Extruder fein säuberlich zu ordnen.
Teil zerbrochen – Hurra, eine Aufgabe für den Hephestos!
Beim Zusammensetzen der Z-Achse ist uns prompt ein Teil der Achsenhalterung (oben links) auseinandergebrochen. Nicht so schlimm: Mit einer Schraubzwinge haben wir die Achse fixiert. Das Beste: Nach einem kurzen Besuch der bq-Webseite konnten sämtliche Konstruktionspläne des Druckers eingesehen werden, das defekte Teil herausgepickt werden und mittels Cura gesliced und als Maschinencode bereitgestellt werden. Unser Drucker hat sich also selber geheilt, in dem er sein eigenes Defektes Teil umgehend ausgedruckt hat! Wie cool ist das!
Natürlich hielt uns nach diesem Erfolgserlebnis nichts mehr: Wir haben uns hinter unsere Computer gesetzt, Modelle konstruiert, heruntergeladen, angepasst und ausgedruckt. Wir haben Schutzhüllen für den Raspberry Pi gedruckt, haben das LCD mit einer Hülle versehen um die darin enthaltene Elektronik zu schonen, haben Knöpfe gedruckt um den Drucker einfacher zu bedienen, haben den Filament-Spulen-Halter verbreitert um unseren gekauften Filamenten gerecht zu werden, haben Zusammenstecksysteme ausprobiert, Figürchen aus dem Internet ausgedruckt, einen SD-Kartenhalter für die Hosentasche (siehe unten in grün und transparent) und einen für den Hephestos gedruckt, etc… – und wir haben noch lange nicht alles ausprobiert was wir wollten!
Bereits jetzt hat uns der Hephestos grosse Freude gemacht und manch kreative Hirnzelle aus dem Winterschlaf gerüttelt. Um die bestmögliche Qualität eines Ausdrucks zu erhalten muss sorgfältig geplant, justiert und vorausgedacht werden. Langsam haben wir erste Erfahrungen beieinander um diese Aufgaben zu meistern…
Wir freuen uns darauf den Drucker für viele coole Projekte der Makers im Zigerschlitz nutzen zu können.
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