Oh wie das Spass macht! Was habe ich mich doch schon mit den 3D-Druckern befasst. Verschiedenste Marken und Modelle angeschaut, verglichen, Vor- und Nachteile studiert. Doch – alles nur Theorie! Nun endlich die Probe aufs Exempel – Reparieren. Wieso? Dank meinem Sohn Dylan.
Dylan liebt seine Fischer-Price Kasse! Er drückt wie wild auf den Knöpfen rum, dreht an der Kurbel, mag es wenn die Glocke beim Öffnen der Kasse erklingt und strahlt wenn das Plastik-Geldstückchen in die Kasse fällt.
Doch, oh weh! Zu wild hat er es getrieben mit dem Rumdrücken auf den “Change” und “Sale” Knopf! Die Kasse kassiert nicht mehr. Die Münzen bleiben stecken. Etwas stimmt nicht, etwas ist kaputt gegangen. Viel Hoffnung habe ich nicht. Die Kasse ist uralt, der Plastik spröde. Sieht aus als ob die Verbrennungsanlage zwei Dörfer weiter mehr Futter bekommt, reparieren liegt wohl nicht mer drin.
Der Maker erwacht in mir. Runter in die Werkstatt, der Kasse gehts an den Kragen. Wie einfach dieses alte Spielzeug doch zusammengebaut ist: 4 Schrauben. Schon habe ich Zugang ins Innere. Die Plastikteile sind raffiniert gebaut, sie verkeilen sich gegenseitig in der Kasse – muss ja auch stabil sein. Mit etwas Gewürge kriege ich die Kasse auseinander und finde den Schuldigen: Ein Teil welches einen Hebelmechanismus bildet. Es nimmt die Bewegungen der Knöpfe auf, und kann damit den Weg der Münzen in der Kasse steuern.
Das Perfekte Projekt um den Nutzen eines 3D-Druckers zu testen!
Ich nehme das defekte Teil hoch ins Büro. Vermesse es mit der Schublehre und versuche es am Computer nachzubilden. 3D natürlich – mit SketchUp.
Das geht ganz gut und ich wage mich an den nächsten Schritt. Auf der Seite 3dhubs.com (Mit diesem Link kriegt ihr einen 10.- Gutschein um eigene Modelle zu drucken) habe ich das STL-File hochgeladen, einen Hub in meiner Nähe gesucht, welcher meinen Anforderungen entspricht, und den Druck in Auftrag gegeben. Schon kurze Zeit später wurde ich von Marco Schmid des coobx-Hubs kontaktiert. Er hat mir empfohlen das konstruierte Ersatzteil für den Druck anders hinzulegen, damit es an Stabilität gewinnt. Ich habe dieser Idee dankend zugestimmt, für den Auftrag gezahlt, und das fertige Teil (inkl. einem zusätzlichen Teil – Danke!) wenig später in meinem Briefkasten gefunden. Sieht aus als könnte ich Dylans Kasse doch noch reparieren.
Zurück in der Werkstatt musst ich noch das Stützmaterial entfernen und konnte mich sogleich an dein Einbau des Ersatzteils machen (Notiz an mich selbst: Beim Auseinandernehmen Fotos machen! – Habe die meiste Zeit damit Verbracht den Mechanismus wieder zu Rekonstruieren). Das Ersatzteil passt absolut perfekt, macht einen stabilen Eindruck und funktioniert tadellos.
Dylans Kasse ist wieder bereit – ich freue mich sie ihm morgen vor die Nase zu setzen, wenn er wieder wach ist.
Mein Glaube in die 3D-Drucker ist gestärkt! Ich freue mich, wenn wir mit dem Verein unseren ersten 3D-Drucker kaufen und zusammenbauen können.
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